Vitamin-C-Infusionen 7,5 g

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Die Vitamin C Therapie

Die Vitamin C Therapie ist untrennbar mit dem Namen des zweifachen Nobelpreisträgers Prof. Dr. Linus Pauling (1901-1994) verbunden. Ihm ist es zu verdanken, das Vitamin C seit den 60-iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wieder viel Aufmerksamkeit erregte. Pauling glaubte, das Vitamin C vielen schweren Krankheiten vorbeugen, ja diese sogar heilen könne. Obwohl seine Theorien von Anfang an von vielen Zweiflern abgelehnt wurden und immer noch werden, gewann man in den letzten 20 Jahren viele neue Erkenntnisse über die therapeutische Anwendung von Vitamin C. Seit Anfang der 90-iger Jahre des 20. Jahrhunderts wird intensiv auf dem Gebiet der Vitamin C Therapie geforscht. Allein in der bedeutendsten medizinischen Datenbank, der Medline, erschienen seit 1990 rund 8000 Arbeiten, die sich schwerpunktmäßig mit Vitamin C beschäftigen.

Die Grundlage, der Vitamin C Hochdosistherapie bildet, die Erkenntnis, dass bei zahlreichen Erkrankungen der Vitamin C Bedarf weit höher ist, als dem Organismus über den Magen-Darm-Trakt zugeführt werden kann. Zudem ist krankheitsbedingt häufig die Aufnahme durch die Darmschleimhäute weiter reduziert. Manchmal können therapeutisch wirksame Vitamin C Spiegel nur erreicht werden, indem Vitamin C direkt über die Blutbahn (als Kurzinfusion 1 bis 2 Mal wöchentlich) dem Körper zugeführt wird.

Kontraindikationen: Die Therapie darf nicht angewendet werden bei: Nierensteinen, Nierenin- suffizienz, Eisenspeicherkrankheiten, Thalasämie, Hämochromatose, sideroblastischer Anämie, Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel

Es gibt zahlreiche Indikationen und Einsatzmöglichkeiten für die Hochdosis Vitamin C Infusion, wie chron. Erschöpfung und Müdigkeit, chronische Entzündungen (z. B. Borreliose, Herpes, HPV), akute Infektionen, Regeneration nach schwerer Erkrankung, Krebserkrankungen, Paradontitis, Osteoporose, Operationen und Verletzungen. Dazu gibt es sehr viele wissenschaftliche Arbeiten. Einige möchte ich hier vorstellen.

Vitamin C 7,5 g iv. bei akuten Infektionen

Durch den erhöhten Verbrauch konnte ein Defizit an Vitamin C bei Atemwegserkrankungen nach- gewiesen werden. Auf hoch dosiertes Vitamin C sprechen besonders virale Infektionen gut an. Es gibt Beobachtungen, dass Ascorbinsäure die Virusreplikation hemmt. Aber auch Bakterien wie Staphylokokken, Pneumokokken und Streptokokken. Deshalb lassen sich mit Vitamin C Infusionen akute grippale Infekte sehr gut behandeln. Auch ein „banaler“ Infekt bedeutet für das Immunsystem Schwerarbeit und führt zu einem hohen Verbrauch an Vitamin C. Eine Anwendungsbeobachtung mittels Infusionen zeigte bei Patienten mit Erkältungssymptomen innerhalb kurzer Zeit einen deutlichen Rückgang der Beschwerden und Entzündungsparameter im Labor. Ideal ist die Kombination mit homöopathischen Komplexmitteln. Vitamin C kann während der Grippewelle prophylaktisch 1 x wöchentlich oder  bei einer akuten Infektion auch täglich verabreicht werden.

Vitamin C 7,5 g iv. bei chronischen Infektionen

Eine klinische Studie mit i.v. Applikation bei EBV (Pfeiffersches Drüsenfieber) zeigte eine deutliche Reduktion der Antikörper. Dieser blieb auch nach Beendigung der Infusionen im normalem Bereich.

Auch bei Herpes zoster ist Vitamin C 7,5 g i.v. eine gute Ergänzung zur Standardtherapie. Es konnte das Auftreten von Hautbläschen und Müdigkeit deutlich reduziert werden. Auch die Wahrscheinlichkeit der gefürchteten Postzosterneuralgie konnte von 24 % auf 6.4% verringert werden.

Auch bei der Borreliose zeigt sich durch die Vitamin C Infusionen eine deutliche Reduktion von Folgeerscheinungen wie Nervenschäden und Gelenksschmerzen.

Vitamin C 7,5 g i.v. bei Chronic fatic Syndrom (chron. Erchöpfungssyndrom)

Eine Placebokontrollierte Studie zeigt bei 141 CFS Patienten eine signifikante Besserung des Fatique-Scores.

Hochdosis Vitamin C bei Herzerkrankungen

Vitamin C schützt die Herzkranzgefäße vor Verstopfung (Arteriosklerose). Es reduziert die schädliche Auswirkung des Risikofaktors Homocystein.. In einer Studie zeigte sich ein schützender Effekt bei Rauchern. Dazu erhielten Raucher 2000 mg Vitamin C und zeigten daraufhin eine eindrucksvolle Verminderung negativer Symptome, eine Verbesserung des Blutflusses in den Herzkranzgefäßen und damit eine bessere Versorgung des Herzmuskels. Ähnliche Ergebnisse gab es für Menschen mit Bluthochdruck.

Ein Optimaler Vitamin C Status schützt nicht nur vor koronarer Herzerkrankung, sondern reduziert auch tödlich endende Herzinfarkte. In einer finnischen Studie mit Männern im mittleren Alter hatten diejenigen mit dem höchsten Vitamin C Spiegel eine um 3,5fach reduzierte Herzinfarktrate im Vergleich zu denen mit den niedrigsten Vitamin C Spiegeln. Einen optimalen Vitamin C Spiegel aufrechtzuerhalten ist daher der bestmögliche Schutz vor einem tödlichen Herzinfarkt. Außerdem reduziert Vitamin C den Schaden, der durch einen Herzinfarkt verursacht wird.

Vitamin C 7,5 g i.v. bei Allergien

Einige Studien zeigen eine Histaminsenkung unter Vitamin C. Histamin ist für die Symptome von Allergien, Rhinitis, Urtikaria und Asthma verantwortlich. In der Allergiezeit können deshalb Vitamin C Infusionen die Beschwerden lindern. 1 x wöchentlich eine Infusion ist empfohlen.

Hochdosis Vitamin C bei Osteoporose

Ein weiterer Nutzen von Vitamin C besteht in seiner Fähigkeit, die Knochendichte zu erhöhen. Eine Ernährung reich an Obst und Vitamin C führt sowohl bei Jungen als auch bei Alten zu einer höheren Knochendichte.

Vitamin C  7, 5 g i.v. bei psychischen Problemen und Erschöpfung

Vitamin C ist nötig um die Aminosäure Tryptophan in Serotonin (=Glückshormon) umzuwandeln. Einige Studien haben gezeigt, dass die Gabe von hoch dosiertem Vitamin C, die Stimmung rasch verbessert und eine antidepressive Therapie verstärken kann. Auch hier wird die Infusion einmal wöchentlich verabreicht.

Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry. 2009 Apr 30; 33(3):530-40. Epub 2009 Feb 11. Ascorbic acid administra- tion produces an antidepressant-like effect: evidence for the involvement of monoaminergic neurotransmission. Binfaré RW, Rosa AO, Lobato KR, Santos AR, Rodrigues AL.

Hochdosis Vitamin C bei Magengeschwüren

Der Keim Helicobacter Pylori (HP) kann Magengeschwüre ausgelöst. Einige Untersuchungen zeigen, dass ein Vitamin-C – Mangel eine HP-Infektion begünstigen kann. Durch eine Hochdosis Vitamin C Therapie kann ein Magengeschwür ausgeheilt werden und eine neuerliche Infektion, durch diesen Keim, vermindert wird.

Vitamin-C asanti-Helicobacter pylori agent: More prophylactic than curative- Critical re- view. Pal J, Sanal MG, Gopal GJ. Department of Medical On- cology, Dana Farber Cancer Institute, USA. Jänner 2012

Hochdosis Vitamin C bei Hörsturz, Tinnitus und Knalltrauma

Vitamin C unterstützt die gängigsten Therapien, verbessert die Hörfähigkeit und reduziert die Schäden am Innenohr durch Lärmschäden.

Acta Otolaryngol. 2008 Feb; 128(2):116-21. Vitamin E and vitamin C in the treatment of idiopathic sudden sensorineu- ral hearing loss. Hatano M et. al. und Transl Res. 2011 Jul; 158(1):38-53. Epub 2011 Mar 21, Nutrient-enhanced diet reduces noise-induced damage to the inner ear and hearing loss, Le Prell CG, Gagnon PM, Bennett DC, Ohlemiller KK.

Vitamin C 7,5 g i.v. bei Operationen und Trauma

Durch Vitamin C Infusionen vor und nach einer Operation oder einer Verletzung können postoperative Komplikationen verringert werden. Das gleiche gilt für Zahnoperationen.

Free Radic Biol Med. 2005 May 15; 38(10):1323-32, Oxida- tive stress precedes peak systemic inflammatory response in pediatric patients undergoing cardiopulmonary bypass operation, Christen S et.al. Univ. Bern

Vitamin C Infusionen bei Krebserkrankungen

Hat der Körper ausreichend Vitamin C zur Verfügung, sinkt die Erkrankungswahrscheinlichkeit für viele Krebsarten. Der Schutz erfolgt über verschiedene Mechanismen (Stimulation des Cytochrom- p450-Systems, Hemmung der Nitrosaminbildung und Förderung der Immunabwehr).

Vitamin C Infusionen sind sinnvoll für die rasche Behebung des tumorbedingten starken Vitamin C Mangels.

Forscher der Hopkins-Universität haben 2007 festgestellt, das Vitamin C nicht ausschließlich über die antioxidative Wirkung, krebshemmend wirkt. Sie haben ein neues Protein entdeckt (HIF-1). HIF-1 hilft der Zelle, Zucker ohne Sauerstoff in Energie umzuwandeln und regt außerdem die Bildung neuer Blutgefäße für eine bessere Sauerstoffversorgung an. Besonders schnell wachsende Tumore verbrauchen sehr viel Energie und sind deshalb entweder auf Sauerstoff oder auf HIF-1 angewiesen. Fehlt das Protein, wird das Krebswachstum gestoppt. Es ist jedoch nur aktiv, wenn auch viele freie Radikale vorhanden sind. Vitamin C entschärft diese, stoppt damit die Aktivität von HIF-1 und gleichzeitig die des Tumorwachstums.

Vitamin C Infusionen können zur Linderung des Chemotherapie bedingten starken Erschöpfungssyndrom/Fatique beitragen, für die es sonst kaum eine gesicherte Therapie gibt. Entgegen des weit verbreiteten Vorurteils, dass Chemo-oder Strahlentherapien durch Vitamin C i.v. abgeschwächt wird, zeigen die Studien eher eine Wirkverstärkung.

Es gibt immer mehr Hinweise auf eine direkte selektive tumortoxische Wirkung durch ausreichend hohe Vitamin C Spiegel. Tumorzellen können sich gegen die gesteigerte Wasserstoffperoxidbildung deutlich schlechter wehren, da ihnen bestimmte Enzyme fehlen. Dadurch wirkt Ascorbinsäure antiproliferativ. Dieser Effekt wird noch verstärkt wenn der Eisenspeicher sehr voll ist oder eine Schwermetallbelastung vorliegt. Interessant ist auch eine Studie in welcher Vitamin C hochdosiert auf Melanomzellen toxisch wirkt, während niedrige Spiegel das Tumorwachstum anregen können.

Vitamin C hat aber auch das Potenzial einer chemotherapeutisch wirksamen Substanz. Im Gegensatz zu den üblichen Zytostatika hat es aber kaum Nebenwirkungen und zudem noch gesundheitsfördernde Aspekte, wie die Anregung der Immunfunktion und Wundheilung. Vitamin C wirkt vorzugsweise auf Tumorzellen toxisch. Bereits 1969 vermuteten Benade et al. als Ursache hierfür einen relativen Katalasemangel der Tumorzellen. Alpha-Liponsäure verstärkt den Krebszellen abtötenden Effekt von Vitamin C.

Klinische Erfahrungen mit hoch dosiertem Vitamin C in der Infusion verliefen meist sehr positiv. Die Ansprechraten werden erhöht und die Überlebenszeit verlängert. Vitamin C hat auch positive Effekte bei Krebs auf die Knochengesundheit.

Quelle: www.johnshopkinshealthalerts.com, Authors on the paper are Dean Felsher of Stanford; and Gao, Huafeng Zhang, Ramani Dinavahi, Feng Li, Yan Xiang, Venu Raman, Zaver Bhujwalla, Linzhao Cheng, Jonathan Pevsner, Linda Lee, Gregg Semenza and Dang of Johns Hopkins.

Vitamin C Infusionen eignen sich als Begleitung vor und nach einer Operation, nach Abschluss der schulmedizinischen Behandlung und bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen in der Palliativmedizin. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Patienten deutlich vitaler sind und die Erholung, nach den Schulmedizinischen Therapie, rascher erfolgt.

Auf Grund der vielen positiven Studien hat das National Cancer Institut die Vitamin C Hochdosistherapie als sinnvolle Krebstherapie zugelassen.