Kann man Brustkrebs einfach „wegreiben“? So einfach ist es vermutlich nicht. Dennoch gibt es viele Hinweise, dass Brustkrebszellen mit Jod verhindert oder sogar vernichtet werden können.
Was steckt dahinter?
Bereits in den 1960 und 1970er Jahren hat ein Dr. Eskin postuliert, dass Jod ein Schlüsselelement für die Gesundheit der Brust sei. Er zeigte in einer Studie, dass es zu krebsartigen Veränderungen kam, wenn der Brust das Jod künstlich vorenthalten wurde und wenn diese Zellen entweder Östrogenen oder Schilddrüsenhormonen ausgesetzt wurden. Er sagte: “Jodmangel im Brustgewebe führt zu einer größeren Anfälligkeit für ein Krebsgeschehen“. 2005 kamen Forscher der autonomen „Nationalen Universität Juriquilla“ in Mexiko zu der Aussage, dass Jod eine dämpfende Wirkung auf gut- und bösartige Tumore ausübt. Jod wird nicht nur in Schilddrüsenhormone eingebaut, sondern auch in wachstumshemmende jodierte Lipide mit Antikrebs-Wirkung, die in der Brustdrüse eine wichtige Rolle bei der Kontrolle des Brustkrebszellwachstums spielen. 2006 stellte eine Forschergruppe in Indien fest, dass Jod für mehrere menschliche Brustkrebs- Zelllinien abtötend wirkt. 2007 fand eine mexikanische Gruppe heraus, dass Jod zusammen mit einer jodierten Fettsäure eine spezielle Brustkrebszellform (MCF-7) hemmt. Gleichzeitig werden gesunde Fibroblasten weder geschädigt noch gehemmt. Vermutet wird, dass Jod gegen Krebszellen aktiv werden kann, wenn sie an bestimmte, im Brustgewebe vorkommende Fette oder Proteine gebunden sind.
Die Forschungen sind sicher noch nicht abgeschlossen, dennoch ist es ein interessanter und ungefährlicher Ansatz, vorausgesetzt ihre Schilddrüsenfunktion wird überwacht. Zahlreiche Studien konnten belegen, dass Jod zu den sichersten aller Elemente gehört. Obwohl es im Allgemeinen sicher ist, sind manche Menschen gegen Jod empfindlich. Es gibt Fälle über eine Autoimmunthyreoditis sowie eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse durch Jodid. In Einzelfällen kann zu viel Jod zu Jodismus führen, einem akneartigen Ausschlag, der eine laufende Nase und einen unangenehmen Geschmack im Mund begleitet. Symptome, die verschwinden, wenn man die Dosis reduziert oder das Jod absetzt.
Was für den Brustkrebs beschrieben ist, dürfte auch auf das Prostata-Ca zutreffen. Die beiden hormonabhängigen Krebsarten ähneln sich in sehr vielen Facetten.
Aber die Probleme eines fortschreitenden Brustkrebses sind bei Weitem schlimmer und die Nebenwirkungen einer Chemotherapie weitaus härter. Auch in der Ärztezeitung vom 24.3.2012 erschien ein ganz interessanter Artikel.
„Reichlich Jod in der Nahrung ist möglicherweise ein vielversprechender Ansatz zur Prävention von Brustkrebs und zur adjuvanten Therapie beim Mammakarzinom. Dies legen tierexperimentelle und klinisch-epidemiologische Daten der vergangenen Jahre nahe, die in einer ersten klinischen Pilotstudie Bestätigung fanden: Danach war die Proliferationsrate in Tumoren bei Patientinnen mit bioptisch nachgewiesenem Mammakarzinom, die neoadjuvant über vier Wochen 4 Milligramm Jod pro Tag erhielten, um 50 Prozent reduziert. Außerdem waren signifikant mehr Karzinomzellen in Apoptose festgestellt worden als in den Biopsien vor Jodgabe. Darüber berichtete der Münchner Endokrinologe Professor Roland Gärtner in der Deutschen Zeitschrift für Onkologie (2009; 41: 53).“
WICHTIG:
Verwenden sie Jod nur in Absprache mit einem erfahrenen Arzt und nach Abklärung ihrer Schilddrüsenfunktion. Außerdem muss die Therapie mit laufenden Chemo-Strahlentherapien und Untersuchungen abgestimmt werden. Verwenden sie nur Präparate, die von einem erfahrenen Apotheker hergestellt wurden und bei welchen die RDA- Grenzwerte berücksichtigt werden.
ANWENDUNG: Verwendet werden Jodcremes, die direkt in die Brust eingerieben wird. Am Besten an der Stelle, wo der Tumor ist oder war. Sie können auch die Region unter den Achseln mitbehandeln, um ein Ausbreiten in die Lymphknoten zu verhindern.